Volle Hebekraft für Unimog mit dem Hauer Frontlader
Wie aus einem Stück und doch abnehmbar.
Grober Schotter, der für den Bau des eigenen Betriebes benötigt wurden, galt es aus dem Flußbett des Traisenflusses in der Nähe von Statzendorf (NÖ) zu holen. Schwerstarbeit für die Männer, welche die teils sehr großen Steine auf den Traktoranhänger schaufeln mussten. Für Franz Hauer, der auch mal allein werkte, ein Arbeitsprozess, der förmlich nach Optimierung schrie.
Er entwickelte eine Konstruktion, die es erlaubte, unter Zuhilfenahme der Heckhydraulik des Traktors die Steine einzuschaufeln und auf Anhängerniveau zu heben. Der Wechsel an die Front des Traktors war ein weiterer Schritt in Richtung zusätzlicher Flexibilität des Basisfahrzeuges. Der Unimog war gerade mal ein paar Jahre am Markt, als Franz Hauer seinen Schmiedebetrieb zu einem Landmaschinenhandel und zur eigenen Werkstätte machte. Im Jahr 1962 war es dann soweit: Der erste Hauer-Frontlader wurde gefertigt, und der Aufstieg der Marke Hauer nahm seinen Anfang. Bereits fünf Jahre später gelang es, einen mit wenigen Handgriffen demontierbaren Frontlader zu bauen. Rund um den Frontlader gesellten sich weitere von Hauer entwickelte Arbeitsgeräte.
Den Anstoß, auch einen für den Unimog nutzbaren Frontlader zu entwickeln, gab Pappas-Urgestein Willi Horacek, der sich nicht damit abfinden wollte, dass nur ein deutscher Hersteller entsprechendes Zubehör für „seinen“ Unimog liefern konnte. Wann genau das war, lässt sich heute nicht mehr eruieren, obwohl sich Willi Horacek und Franz Hauer noch genau daran erinnern können. Heute entwickelt und produziert das Unternehmen in Statzendorf eine Vielzahl an Geräten, die den Unimog noch universeller machen. Das und die extrem hohe Qualität haben Hauer nicht nur zu einem Partner von Pappas, sondern auch zu einem Mercedes-Benz Unimog Expert-Partner gemacht, der in ganz Europa, teils mit Importeuren oder ‒ wie in Deutschland ‒ mit einem eigenen Betrieb, aktiv ist.
Zu Besuch bei der Franz Hauer GmbH & CoKG
Mit rund 135 Mitarbeitern ist Hauer in der Lage, rund 5.000 unterschiedliche Anbauteile für diverse Fahrzeuge zu fertigen. Besonders stolz ist man dabei auf die hohe Fertigungstiefe, die vielen regionalen Rohstofflieferanten und die damit zurzeit besonders wichtige Unabhängigkeit von der Hochschaubahn des Weltmarktes. So ist es möglich, dass zwischen Auftragseingang und Lieferung eines Frontladers nur vier bis fünf Wochen ins Land ziehen. Eine Rekordzeit ‒ und das trotz der sehr hohen Auslastung der Produktion.
Der anlässlich unseres Besuchs in Statzendorf am Vorführ-Unimog angebrachte Frontkraftheber (die Erstmontage war in wenigen Minuten abgeschlossen) unterscheidet sich wie alle Hauer-Anbauteile durch eine Zweischichtlackierung von oft üblichen Pulverbeschichtungen, die im jahrelangen harten Einsatz Schaden nehmen kann. Im Fokus bei Hauer auch der möglichst nahe Anbau am Fahrzeug und ausreichend Freiraum für den Betrieb von Anbaugeräten mit der Frontzapfwelle des Unimog. Top bei Hauer auch die nahezu freie Farbwahl bei Anbaugeräten.
An der Spitze der Franz Hauer GmbH & CoKG steht heute Ing. Ronald Hauer, während sich Franz Hauer gleich hinter dem Werk ein neues Unternehmen geschaffen hat, in dem er auch mit Mitte 80 noch an neuen technischen Lösungen tüftelt. Dass ihn sein täglicher Weg dorthin durch die Hallen führt, die er aufgebaut hat, dürfte sein Unternehmertum auch in Zukunft beflügeln.