Der U530 für die Feuerwehr Hörzendorf
Volle Kraft voraus
Der Wunsch nach einem neuen Tank drohte an der Friedhofsmauer zu scheitern.
Ein Feuerwehrhaus, das aufgrund seiner vielfältigen Nutzung geschätzt wird, eine Straße, die sich eng vorbeischlängelt, und eine Kirche, die keinen Zentimeter nachzugeben gedenkt. Ja, in Hörzendorf ‒ genauer gesagt im Ort Projern, auf dessen Gebiet sich das Feuerwehrhaus befindet ‒ ist alles ein wenig anders als anderswo. Eine Begründung dafür liefert die Geschichte der Katastralgemeinde, die so viele Veränderungen aufweist, dass es nur logisch war, dass damit irgendwann mal Schluss sein muss. Keinesfalls Schluss sein sollte jedoch mit der Möglichkeit, unterschiedlichste Einsatzanforderungen zu erfüllen, es galt einfach nur, das passende Gerät als Nachfolger für den ausgedienten Tank zu finden.
Zu groß, zu wenig geländetauglich oder auch nur einfach zu hoch waren die am Markt verfügbaren Modelle, es galt etwas Eigenes, etwas Maßgeschneidertes zu schaffen. Die Nähe zum Fahrzeugbauspezialisten Nusser unterstützte diesen Gedanken, beflügelt davon, dass der „kleine“ Unimog perfekt passen würde. Den Umstand, dass bis zu diesem Zeitpunkt keines der in Kärnten so beliebten Unimog-Modelle über einen 2.000-Liter-Tank verfügte, ignorierte man geflissentlich. Viel Entwicklungsarbeit und noch mehr Rechnerei waren im Hause Nusser nötig, um das erste TLFA auf Basis des U530 zu realisieren.
Herausgekommen ist am Ende ein wahrer Alleskönner. Mit 300 PS ist das auf ein höchstzulässiges Gesamtgewicht von 16,5 Tonnen ausgelegte Fahrzeug zügig zu bewegen, was ‒ bedingt durch die teils sehr langen Anfahrtswege innerhalb der Gemeinde St. Veit an der Glan, zu der Projern gehört ‒ sehr wichtig ist. Gleichzeitig ist der neue Unimog in der Lage, die bereits angesprochenen 2.000 Liter Wasser sowie eine 1:6-Besatzung auch abseits der Straße an Einsatzorte, die sich tief im Wald verstecken, zu bringen. Die technische Ausstattung erlaubt es zudem, Katastrophen Einsätze wie Stürme und Überschwemmungen souverän aufzuarbeiten. Innerhalb der Gemeinde St. Veit an der Glan übernimmt der Unimog zudem die Rolle des Waldbrandspezialisten.
Dass es am Ende wirklich gelang, ein nur 6,5 Meter langes, 2,35 Meter breites und nur 3,16 Meter hohes TLFA 2000 zu realisieren, das das Vorgängermodell leistungstechnisch überragt, war für die Einwohner von Projern (47 an der Zahl) dann doch irgendwie positiv überraschend. Dass der „Neue“ stets mit dem Segen von oben unterwegs ist, mag für den einen oder anderen vor Ort auch darin begründet sein, dass die Kirchenmauer vorm Feuerwehrhaus selbst mit aufgelegten Ketten nicht beschädigt wird. Nein, es ist sogar noch eine gute Handbreit Platz geblieben.