Vom Daimler-Lkw bis zum Arocs
125 Jahre Erfahrung am Bau
Die Geschichte von Mercedes-Benz Trucks ist von Erfolg geprägt. Bereits seit 125 Jahren sind die Lkw mit dem Stern am Bau in Einsatz. Dabei überzeugen die Fahrzeuge durch ihre hervorragende Leistung und sind die optimale Lösung für verschiedenste Einsatzgebiete.
Ob der Mercedes-Benz LK 10000 mit einer Transportlast von zehn Tonnen oder der neue Arocs speziell für das Baugewerbe: Mittlerweile trägt fast jedes dritte Baufahrzeug den Mercedes-Stern.
Der erste Lastkraftwagen der Welt
Anfang des 19. Jahrhunderts stellte Gottlieb Daimler den ersten Lastkraftwagen der Welt vor. Schnell erkannten Handwerker und Baumeister die Vorteile des neuartigen Fahrzeuges. Der Lkw von Daimler wurde zum Allrounder für den Transport von Werkzeugen und Baumaterialien.
Wenige Jahre später setzte die Daimler-Motorengesellschaft wieder neue Maßstäbe – mit dem einseitigen Windenkipper. Durch die Verwendung einer Kurbel und einer Zahnstange ließ sich die Ladebrücke auf einer Seite des Lkws anheben. Zwei Personen waren in der Lage, bis zu fünf Tonnen Baumaterial in nur wenigen Minuten abzuladen. Ab den 1920er-Jahren löste die hydraulische Kipperpresse die händische Kurbel ab.
Über den innovativen Hydraulikstempel war es möglich, das Transportgut in drei statt zwei Richtungen abrutschen zu lassen. In den folgenden Jahren schafften es die Entwickler, die Traglast der Fahrzeuge auf bis zu zehn Tonnen zu erhöhen – wie etwa beim Daimler-Dreiachser LK 10000 aus 1937 mit einer Leistung von 150 PS.
Bewährte Technologie: damals wie heute
Bis heute ist der Innovationsgeist von Gottlieb Daimler in den Lkw von Mercedes-Benz Trucks zu spüren und auch zu sehen: Gemeint ist dabei die Grundbauweise, der noch immer in heutigen Baufahrzeugen verbauten und bewährte Außenplanetenachse. In modernen Achsensystemen endet die quer zu Längsachse montierte Antriebswelle in den Radnaben des Sonnenrads. Dieses ist mit drei bis fünf Planetenrädern verbunden.
Über ein feststehendes Hohlrad wird die Energie auf die Fahrzeugräder übertragen. Das Grundprinzip hat sich über die Jahre hinweg kaum verändert: Noch immer kommen Außenplanetenachsen bei schweren Mercedes-Benz Lkw – wie beispielsweise in der Arocs-Baureihe – zum Einsatz.
Die Nachkriegszeit
Die nach dem Krieg produzierten Lkw der Produktreihen L 4500 und L 3250 wurden von zahlreichen Baufirmen für den Transport genutzt. Die beiden Fahrzeugtypen avancierten in nur kurzer Zeit zu den marktführenden Lkw ihrer Klasse. Die folgenden Jahrzehnte waren von immer neuen technologischen Erfolgen geprägt:
Der L 6600: ein Arbeitstier für schwere Fälle
Anfang der 50er-Jahre: Ein weiterer Meilenstein der Fahrzeugentwicklung war der L 6600 mit einer Nutzlast von 6.600 Kilogramm. Der 145 PS starke Lkw besaß einen 8,3 Liter großen Vorkammerdieselmotor (OM 315). Mitte der 50er-Jahre komplettierten schwere zweiachsige Kipper – wie der LK 6600 – das Produktportfolio.
Kurzhauber von Daimler-Benz
Mit Ende der 50er-Jahre kamen die ersten Kurzhauber-Fahrzeuge von Daimler auf den Markt. Grund dafür war eine neue gesetzliche Verordnung in Hinblick auf Maße und Gewicht der Lastkraftwagen. Wieder war der Innovationsgeist der technischen Entwickler gefragt. Ihr Ziel: die Ladefläche zu vergrößern, das Gesamtgewicht zu reduzieren und die maximale Nutzlast zu erhöhen.
Die Vorteile des Kurzhaubers: Der Motor ragt nur moderat in die Fahrerkabine. Somit bleibt mehr Platz für den Fahrerraum. Zudem dringt weniger Wärme in das Fahrerhaus, und die Geräuschentwicklung reduziert sich. Die neuen Kurzhauber von Daimler kamen als leichte (7,5 Tonnen), mittelschwere (10,5 Tonnen) und schwere (12,0 Tonnen) Variante auf den Markt. Der L 322 eignete sich vor allem für den Nahverkehr, wogegen der L 327 für Schwertransporte konzipiert wurde. Der L 323 (später L 710) ist der Nachfolger des L 311 und zugleich ein früher Vertreter der 7,5 Tonnen-Klasse.
Vor allem die schweren Lkw, ob Zweiachser oder (L 1924 und L 1928) Dreiachser (L 2624 und L 2628), entwickelten sich zu wahren Exportschlagern.
Baukastensystem für die nächste Generation
Anfang der 70er-Jahre wurde die NG (Neue Generation) vorgestellt. Ab 1980 wurden die NG-Lkw im Baukastensystem für die Motorenwahl angeboten. Verfügbar waren die Fahrzeuge mit sechs, acht oder zehn Zylindern in leistungsstarken V-Motoren.
Erster Lkw mit Dieselmotor und integriertem elektronischen Motorsteuergerät: der NG 85 mit verbautem OM 442 Motor. Es folgten zwei Modellvarianten – 3528 AK und 3535 AK – als Vierachser mit der Achsformel 8x8. Ausgelegt waren die Fahrzeuge für eine Gesamtmasse von 35.000 Kilogramm.
Eine Erfolgsgeschichte: der Actros
Für Fernverkehr und Baustelle konzipierte Mercedes-Benz den Actros. Der Ursprung des Lkws reicht bis 1896 zurück und steht damit sinnbildlich für den Erfolg der Lkw mit dem Stern. 1996 kam der Actros mit Parabelfedern, hydraulisch-pneumatischer Schaltung, neuem Vorderachs-Achslastausgleich und optionalem Gelände-EPS auf den Markt.
2003 folgte das serienmäßig automatisierte Getriebe für jeden Actros. Die zweite Generation erhielt ein neues, ergonomisches Interieur. Zudem verlängerten sich die Wartungsintervalle der Fahrzeuge. Die dritte Generation erhielt einen zusätzlichen Schutz für den Offroad-Bereich, um Motor, Kühler und Tank zu schützen. 2018 wurde bereits die fünfte Generation des Actros präsentiert.
Der Mercedes-Benz Arocs für das moderne Baugewerbe
Zur Arocs-Reihe zählen sämtliche Lastwagen und Sattelzugmaschinen für den On- und Offroad-Betrieb. Die Modellreihe des Arocs wurde speziell für die Baubranche entwickelt. Ob als Kipper, Betonmischer, Baustofftransporter, Zugmaschine oder Schwerlastzugmaschine: Der Arocs ist der leistungsstarke, robuste Allrounder für das Baugewerbe.
In puncto Fortschritt setzt Mercedes-Benz bis heute immer wieder neue Maßstäbe. Arocs und Actros sind die ersten Lkw mit integrierter MirrorCam statt klassischem Außenspiegel. Nächstes Entwicklungshighlight ist das Multimedia-Cockpit mit zwei großen, freistehenden Displays für hervorragenden Bedien- und Anzeigenkomfort.
Weiters ist der Arocs mit dem Notbremsassistent ACTIVE BRAKE ASSIST 5 verfügbar. Serienmäßig – außer in der Betonmischer-Variante – verfügt der Lastwagen über den vorausschauenden Tempomat Predictive Powertrain Control (PPC).